Nightangel-82
  In der Höhle
 




 

 

In der Höhle

Die Frau steht am Waldrand und wartet auf ihren Geliebten. Es regnet, aber die Bäume bieten einen gewissen Schutz. Endlich sieht sie die Silhouette eines Mannes. Sie läuft ihm entgegen, ungeachtet des strömenden Regens, der ihre dünne Kleidung sofort durchnäßt. Er nimmt sie zärtlich in die Arme, küßt sie leidenschaftlich, und ohne ein unnötiges Wort zieht er sie mit sich in den Schutz des Waldes. Ein Stück des Wegs müssen sie gehen, dann finden sie, was sie suchen: ihre Höhle, gut getarnt hinter einer alten Buche liegt der Eingang zum Paradies...
In der Höhle ist es dunkel, nichts kann man mit den Augen erkennen, und doch wissen die beiden genau, wo ihr Lager ist, weiches Moos, das noch die Abdrücke ihrer Körper von der letzten Nacht zeigt. Schweigend zieht sie ihn auf ihren Platz, sie friert ein wenig in ihrem nassen Kleid. Vorsichtig hilft ihr der Mann beim Öffnen der Knöpfe, das Kleid löst sich und gleitet zu Boden. Er nimmt sie fest in die Arme, hält sie, um das Zittern ein wenig zu beruhigen. Sie klammert sich an ihn, schweigend, wärmt sich an seinem Körper. Sie kann in der Finsternis nichts sehen, doch sie fühlt seine Blicke auf ihrer Haut, warm, fast brennend....
Er hält sie in seinen Armen, fühlt ihre nasse, kühle Haut sich erwärmen und küßt sie wieder, seine Hände wandern über ihren Körper und hinterlassen überall warme Spuren. Er hört, wie ihr Atem tiefer und schneller wird, als er mit den Fingern über ihre Brust streicht und gleichzeitig hört er seinen eigenen Atem, ein Echo von der Höhlenwand. Die ganze Höhle scheint mit ihnen zu atmen, ein Rhythmus, der sich langsam steigert und das Rauschen des Regens draußen übertönt.
Die Natur nimmt Anteil an dem Geschehen in der Höhle, der Regen wird heftiger, Wind kommt auf, der sich langsam zum Sturm steigern möchte, rasend schnell ziehen die Wolken am Himmel vorbei bis endlich ein Blitz die Wolken zerreißt, dann noch einer, gefolgt von ohrenbetäubendem Donner.....
Dann beruhigen sich die Elemente langsam wieder, die Sonne bahnt sich vorsichtig ihren Weg, schickt Strahlen durch die dichte Baumdecke auf den Waldboden, der bald anfängt wegen der verdunstenden Feuchtigkeit zu dampfen.
In der Höhle liegt der Mann, schlafend, und neben ihm die Frau, den Kopf auf seine Schulter gebettet, glücklich.


 
 
   
 
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