Nightangel-82
  Burg Geschichte
 
Die Burg Bouzov (dt. Busau)
wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts als Wachburg angelegt. Sie wechselte mehrmals ihre Besitzer, zu denen im 14. Jahrhundert die Herren von Bouzov, Johann von Wildenberg, Markgraf Jobst von Mähren sowie die Herren von Kunštát gehörten. Im Zusammenhang mit diesen ist anzumerken, dass die Burg Bouzov häufig als Geburtsort von König Georg von Podiebrad genannt wird. Im 15. Jahrhundert befand sich die Burg im Besitz der Herren von Kunštát, von Zdeněk Kostka von Postupice und Johann von Schelmberg. Im 16. Jahrhundert waren die Eigentümer die Adelsfamilie Podstatský, Nakser von Chotějovice und Johann Berger von Berg.

Im 17. Jahrhundert erwarben
die Burg Friedrich von Oppersdorf, Eusebia Podstatská, Leopold von Hodice und Franz Josef von Hodice. Letztgenannter verkaufte die Burg samt Herrschaft 1696 an den Bischof von Worms und Breslau Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg, der gleichzeitig Großmeister des Deutschritterordens war.


Die Burg ging damit in dessen Eigentum
über und verblieb dort bis 1939, als die Burg durch das Deutsche Reich konfisziert wurde.


Während des II. Weltkrieges war auf der Burg
eine SS-Einheit stationiert. Nach 1945 ging sie in das Eigentum des tschechoslowakischen und später des tschechischen Staates über. Gegenwärtig wird zwischen dem Deutschritterorden und der tschechischen Republik ein Rechtsstreit bezüglich des Eigentums an der Burg geführt.


Aussehen und Funktion der Burg
veränderten sich im Laufe der Jahrhunderte. Bis ungefähr zur Mitte des 16. Jahrhunderts erfüllte die Burg eine wichtige Verteidigungsaufgabe. Mitte des 16. Jahrhunderts brannte sie ab, wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts wieder aufgebaut und hatte von da an überwiegend eine Wohnfunktion. Bereits im 18. Jahrhundert waren jedoch nur noch die Gebäude der Vorburg bewohnt. Die Burg selbst verfiel sehr schnell.


Ende des 19. Jahrhunderts entschied
der Großmeister Erzherzog Eugen von Österreich (1863 – 1954) über den Wiederaufbau der Burg und bemühte sich um dessen Umwandlung in einen repräsentativen Sitz und Museum des Ordens. Den Umbau, der 20 Millionen Gulden gekostet haben soll, finanzierte er aus eigenen Mitteln.


Der Umbau der Burg erfolgte
in den Jahren 1895 – 1910. Bestimmte Teile wie die Ruine des Nordflügels und das Palais auf der Südseite (der sog, Oppersdorf-Flügel) wurden abgerissen und neu errichtet. Andere, besser erhaltene Teile wie der sogenannte Elisabeth-Flügel (benannte nach der Mutter des Erzherzogs Eugen von Österreich) wurden umgebaut. Der Umbau erfolgte nach den Plänen des bedeutenden Münchener Architekten Georg von Hauberisser (1841-1922), der unter anderem auch Autor des neuen Münchener Rathauses oder der Münchener St. Paul-Kirche war. Durch die Umbauten erlangte die Burg ihr heutiges Aussehen. Die Umbauten hatten auch den Charakter einer Modernisierung. Es wurden Wasserleitungen verlegt und eine Zentralheizung eingebaut. Teil der Umbauten an der Wende des 19. zum 20. Jahrhunderts war auch die Ausstattung der Räume sowohl mit historischem Möbel als auch mit zeitgenössischer Kunst.

 
   
 
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